Portsmouth (Norfolk) VA USA - Bermuda - Tortola (British Virgin Islands, BVI)
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Endlich ist das Schiff wieder startbereit. Es ist Zeit die letzten Meilen in Richtung Norfolk zu segeln. Noch dreimal ankern wir in der Chesapeak Bay ( Dividing Creek südlich des Great Wicomico Rivers, im Corrotoman und im Mobjack River). Ein letztes Mal navigieren wir um Untiefen und Krabben-Korbbojen.

Das kühle Herbstwetter verlässt uns nicht mehr, es regnet in Strömen und ist grau in grau als wir den Elisabeth River hinauf motoren entlang riesiger Quaianlagen zum Beladen-/Entladen der Frachtschif-fe. Bald erreichen wir auch Norfolk mit der weltweit grössten Marine Basis. Hier liegt der Hauptteil der amerikanische Kriegsschiffe. In Portsmouth VA ( auf der anderen Flussseite von Norfolk) laufen wir in die Tidewater Marina ein. Die nächsten Tage verbringen wir wieder mit Schiffspflege, Schiffshaus-halt in Ordnung bringen ( zum Glück hat es in diesem Hafen genug grosse Waschmaschinen) und wir finden geeigneter Handwerker für die wieder nötigen Reparaturen. Auch hat die Selbststeueranlage immer wieder gespuckt. Scheinbar ist die elektronische Steuereinheit defekt. Selbstverständlich ist diese so eingebaut, dass zuerst der Kleiderkasten und der "Schiffshimmel" in der Eignerkabine demontiert werden müssen. Die Einheit wird ausgebaut und muss zur Reparatur nach Florida geschickt werden. Das heisst, wir werden uns etwas gedulden und das kalte Wetter hier noch länger ertragen müssen. Inzwischen wird es in der Nacht im Schiff ca. 9 Grad kalt. Dies erinnert mich an Skitourenwochen und SAC Hütten. Wir haben nun Zeit uns das Nauticus National Maritime Center anzuschauen. Hier liegt das alte Schlachtschiff Wisconsin und es kann besichtigt werden. Mit einem Ausflugsboot machen wir eine zweistündige Rundfahrt entlang der Marinebasis. Über jedes Kriegsschiff gibt’s Erläuterungen bez. Bewaffnung, Einsatzmöglichkeiten usw. Der weltgrösste Flugzeugträger Theodor Roosvelt liegt ebenfalls hier. Die Dimensionen dieser Schiffe und Anzahl ist sehr eindrücklich.

Aufmerksam verfolgen wir die Wetterentwicklung, um einen günstigen Zeitpunkt zwischen zwei Schlechtwetterfronten zu erwischen. Die Lebensmittelvorräte sind ergänzt ( zum Einkaufen bis zum Supermarkt musste ich zu Fuss 35 Min. gehen) und vorgekocht habe ich auch für drei Nachtessen. In den ersten Novembertagen ist das Wetter noch sehr schlecht und wir fragen uns, ob das Segelrally, welches am 3.11. von Hampton aus starten wollte, auch wirklich startete ( dies wäre unseres Erachtens unvernünftig).

Am Freitag 8.11.02 legen wir in Portsmouth ab. Uns fällt auf, dass keine Frachtschiffe an den Docks liegen und plötzlich läuft wenig vor uns der Flugzeugträger Theodor Roosvelt aus. Heute wird die UNO über die Irakresolution abstimmen. Auch andere Schiffe verlassen die Militärbasis. Im VHF, den wir mitlaufend haben, herrscht ein reger Funkverkehr zwischen den Schiffen, man fühlt sich recht im "Krieg". Zudem strahlen die Amerikaner laufend Warnungen aus, dass sich kein anderes Schiff auf unter 100 Yard einem Kriegsschiff nähern darf, sonst droht Haft von 6 Monaten oder eine salzige Busse. Wir versuchen das, vor dem Wind halsend, einzuhalten. Einmal wird ein "foreign Vessel" aufgerufen und gemahnt (wahrscheinlich hat das uns gegolten).

Der Wind frischt recht auf, wir laufen unter 1 Reff und dem Fock am Wind. Die Wellen sind ruppig und meine geschluckten "Itinerol" wirken so, dass ich das Geschaukel ordentlich gut überstehe.

Irgendwann werden wir den Golfstrom erreichen und durchqueren müssen, was meistens noch höhere Wellen und erhebliche Abdrift bedeutet: d.h. der Steuerkurs ist um 20-30 Grad vom Zielkurs abweichend. Die 2-3 Grad höhere Wassertemperatur ist ein guter Indikator, wenn's soweit ist. Inzwischen hat der Wind abgeflaut und seine Richtung zu unseren Ungunsten geändert, dass wir unter Motor laufen müssen. Dieser spuckt plötzlich, wir können keine höhere Tourenzahl mehr laufen, eigentlich typisch für einen verstopften Dieselfilter. Nach dem Umschalten auf den zweiten Filter läufts wieder normal, nur das Säubern des verschmutzten ist bei Seegang komplizierter als im Hafen. Meine vorbereiteten Mahlzeiten bewähren sich, so gibt es immer einen warmen Znacht. Wir sind schon drei Tage und Nächte unterwegs, mal hat's Sonnenschein, mal Regen, mal ist es diesig und nachts immer sehr kalt. Am Montagnachmittag zieht plötzlich eine schwarze Wolkenwand am Horizont auf und Blitze zucken ins Wasser. Wir schalten unseren Radar ein und sehen auf dem Bildschirm die grosse, dichte Regenfront in einer Entfernung von ca. 10 Meilen. Wir ändern unseren Kurs so, dass wir neben der Front durchsegeln können. In 3-4 Meilen Entfernung schiessen dann verästelte Blitze ins Meer, ein eindrückliches "schaurig-schönes", etwas ungemütliches Feuerwerk. Noch nach Stunden sehen wir das Wetterleuchten achteraus. Wir haben einzig mehr Wind bekommen und sind unter Kuttersegel und 1 Reff gesegelt. Noch immer kreuzen wir gegen den Wind an, was unsere Zeitplanung um 1½ Tage verlängert. Am 13.11. morgens um 02 50 fällt unser Anker in St. George's (Bermuda) in der Powder Hole Bucht, nachdem wir die schmale Riffdurchfahrt, den Town Cut, dessen Tonnen nur vereinzelt beleuchtet sind im Stockfinsteren mit Radarhilfe geschafft hatten. Alle Schiffe, welche die 30 Meilenzone von Bermuda erreichen, müssen sich über Funk bei Bermuda Harbour Radio anmelden. Auch mitten in der Nacht fragen sie nach Schiffsausrüstung, Anzahl Personen und Ladung, ob man einlaufen will usw. Sicher eine Vorsichtsmassnahme, um die schönen Tauch-Rifffe vor Oelunfällen und anderen Verschmutzungen zu bewahren.

In der Bucht treffen wir Segler, welche mit dem Rallye 5 Tage vor uns von Norfolk/Hampton aus gestartet sind. Diese hatten massive Schäden an den Schiffen, da sie, wie auf den Wetterkarten prognostiziert, in Wetterfronten mit bis zu 55 kn Wind gerieten. Wir hatten richtig entschieden später auszulaufen.

Hier im Powder Hole bleiben wir einige Tage. Wir wollen die Insel anschauen und wieder alles in Ordnung bringen für die nächste Überfahrt in die BVI (British Virgin Islands). Bermuda ist eine sehr gepflegte Insel, schöne Buchten und Strände. Die Hausdächer sind weiss angestrichen und gemauert und werden bei einem Hurrikane recht sicher sein. Mit dem Bus fahren wir der Küste entlang in die Hauptstadt Hamilton und auch ans Westende der Insel zur Naval Royal Dockyard. Hier bauten die Engländer um 1800 einen Marine Stützpunkt, nachdem sie von der Ostküste Amerikas ( im Unabhängigkeitskrieg) vertrieben wurden. In den alten Gebäuden sind jetzt ein Museum und natürlich auch Souvenirläden. Zwei grosse Glockentürme dominieren, einer war für die Zeit, der andere läutete, wenn zum Einlaufen der Schiffe die Tide genügend hoch war.

Auf Bermuda sind einige Wander-Trails vorhanden, deren Entstehung eine spannende Geschichte ist:

Gemäss einem Beschluss der Einwohner sollte die Insel autofrei sein und bleiben, deshalb wurde eine Eisenbahnlinie als Längsverbindung geplant. 7 Jahre wurde an den 22 Meilen gebaut. Der Bau wurde viel teurer als man berechnet hatte. Am 31.10. 1931 wurde die Bahnlinie, genannt "Old Rattle and Shake" eröffnet. Die Bahn rentierte schlecht und als 1946 doch Autos zugelassen wurden, bedeutete das den Ruin der Bahngesellschaft und der letzte Zug fuhr 1948. Heute werden Teilstücke des Eisenbahntrasses eben als Wanderwege benutzt.

Am 20.11. laufen wir aus. Unser Ziel ist Tortola in den BVI. Gemäss dem Wetterbericht sollte in den nächsten 1-1½ Tagen eine Kaltfront über uns hinweg ziehen. Die kommt uns sehr gelegen, denn unser Ziel liegt südlich und der nun herrschende Südwind wird dann über W/ NW/N auf NE drehen. Nur eben, es kommt nicht immer so wie erwartet. Die Front kommt wegen eines starken Atlantikhochs nicht weiter., Wir kreuzen gegen den Südwind an, die Wellen bremsen uns und wir kommen nicht voran d.h. höchstens in eine falsche Richtung. So entschliessen wir uns beizudrehen und einige Stunden zu warten. Nachdem sich die Wellen etwas beruhigt haben kreuzen wir wieder gegen den noch immer blasenden Südwind an, machen aber bessere Fahrt und entsprechend den Wolken ist anzunehmen, dass die Front im Anmarsch ist. Der Windmesser zeigt 16-20 Knoten, meinem Gefühl nach muss es mehr sein. Auch die Genua scheint das zu spüren, als mit einem lauten Knall das Schothorn ausreisst. Rasch rollen wir das Segel ein und setzen das Kuttersegel. Inzwischen hat der Wind wie gewünscht auf NW gedreht und wir können Südkurs laufen. Am 23.11. streikt plötzlich der Autopilot, wir müssen von Hand steuern. Mit gut Zureden und Tricks versuchen wir diesen wieder zum Leben zu erwecken und es klappt. Allerdings funktioniert er immer wieder nur für kurze Zeit bis er schliesslich den Geist ganz aufgibt. Vor uns liegen noch 400nm bis Tortola. Diese müssen nun von Hand gesteuert werden, d.h. tagsüber 4 Std. Steuerwache in der Nacht 3 Std. Die Wacheeinteilung muss geändert werden, denn wer am Steuer steht kann nun nicht mehr weg um in die Karte zu gucken oder etwas Ess- und Trinkbares zu holen, also muss eine "Stand- resp. Sleepby"-Wache geschaffen werden. Beim Wachwechsel bleibt der Abtretende noch für 1½ Std. im "Dogg-House" auf Abruf, dann wird die nächste Wache geweckt und ist 1½ bis zur Steuerwache standby. Die Schlafens-zeit in der Koje wurde so auf 3 Std. gekürzt. Diese letzten Meilen waren recht anstrengend und niemand war traurig, als wir nach guter Fahrt am 27.11.in der Morgendämmerung das Leuchtfeuer von Anegada sehen sollten. Zweimal hatte ich das Feuer mit der entsprechenden Kennung mit grösster Wahrscheinlichkeit gesehen, dann aber nicht mehr. Als es heller wurde sah ich den Grund: dichte Wolken und Regenschleier hatten die Sichtweite so verschlechtert..... Vor dem Mittag laufen wir in Road Town, Tortola ein und machen in der Village Cay Marina fest. Sofort (! Eigentlich noch bevor man in der Marina festmacht!) muss man sich auf dem Büro von Customs/ Immigration melden und dann auf die Fragen: wo das Schiff momentan sei, sagen, dass es vor Anker liegt.

Wieder stehen die üblichen "Hafenarbeiten " an: Schiff putzen, Reparaturen ausführen, kaputtes Segel zum Segelmacher bringen, Internet-Zugang suchen, einkaufen usw.

Dann nehmen wir uns Zeit auch Road Town und die Umgebung zu erkunden. Wir wandern der Küste entlang, es ist sehr heiss und ein kaltes Getränk in der Marina Nanni Cay tut gut. Noch ist es sehr warm und der Nachhauseweg weit, wir wollten ein Taxis stoppen, aber es hielt ein Herr Pfarrer einer Baptistenkirche an und nahm uns für Gotteslohn bis nach Road Town mit.

Als alle Arbeiten erledigt sind segeln wir ans Westende von Tortola ins Soper's Hole. Hier sind zahlreiche Festmacherbojen ausgelegt ( wie in den meisten Buchten der BVI), welche man für 20$ pro Nacht mieten kann ( zum Ankern bleibt meistens kein Platz, zudem weiss man nicht, wie die Ketten und die Bojensteine auf dem Grund verbunden sind. Das Risiko, dass sich der Anker darin verhakt und ohne Tauchen nicht mehr freikommt, ist zu gross) So belegen wir an einer Boje. In der Nacht und am folgenden Tag sind wir froh darum, Windböen mit Spitzengeschwindigkeiten bis gegen 40 kn. fegen über die Bucht. Da das Schiff sicher liegt können wir alle einen Landausflug auf den Mount Sage machen. Dieser Berg ist ein Naturpark mit wilder Vegetation, riesigen Ficcusbäumen, einigen Vögeln und bunten Schmetterlingen. Die Aussicht auf die benachbarten Inseln fotogen. Zur nächsten Ankerbucht Cane Garden Bay ist's nur ein kurzes Stück, trotzdem setzen wir Segel. Viele "Segler" sind hier zu faul die Segel zu setzen und motoren beim schönsten Wind. In dieser Bucht ist schlafen schwierig, denn bis morgens um 2 Uhr werden wir vom Ufer her mit heissen Rhythmen resp. dröhnendem Bass beschallt. Weiter geht’s in die Trellis Bay, unsere letzte Station auf Tortola.

Der Gorda Sound auf Virgin Gorda ist unser nächstes Ziel. Mit einem Reff und Fock segeln wir bei 16-18 Knoten Wind am Wind ( optimale Windstärke um das Schiff beim Steuern zu "spüren") durch die Riffpassage in den Gorda sound. Wir haben keine Lust uns wieder beschallen zu lassen und suchen uns vor einem kleinen Sandstrand in der Robin Bay einen Ankerplatz. Gemütlichkeit ist jetzt angesagt. Wir baden, schnorcheln und lesen. Da mir mein Englisch Grammatikbuch verleidet ist, habe ich etwas anderes gefunden meine Englischkenntnisse zu verbessern: ich lese Harry Potter and the Socerstone, das ist viel spannender. Nach zwei Tagen verhohlen wir uns in die "Zivilisation" und ankern vor dem Bitterend Yachtclub. Irgendwann wollen wir wieder unsere Mails anschauen und Weihnachtsgrüsse versenden. Auch haben wir hier die Möglichkeit in den Clubanlagen am frühen Morgen, noch vor Sonnenaufgang und Hitze zu joggen.

Noch immer ist der Wind ( sogar in dieser geschützten Bucht) arg böig mit Spitzen von mindestens 40 kn. Eine extreme Böe wirft unser schwimmendes Beiboot in die Luft und es landet umgekehrt auf dem Wasser, die Ruder schwimmen und der kleine Dinghyanker ( war eben nicht angebunden) plumpst auf Grund. Zum Glück kann er mit Tauchen wieder gefunden werden.

Zum Cooper Island sind es wieder nur 15 nm und in der Machioneel Bay liegen wir wieder an einer Boje. Es sind heute auffallend wenig Boote unterwegs, wahrscheinlich wird wegen Freitag dem 13.12. nicht gesegelt.

Um etwas mehr Wind und "Action" zu haben segeln wir dann auf der Atlantikseite am Salt Island und Peter Island vorbei und laufen in The Bight auf Norman Island ein. Norman Island ist die Piraten-schatzinsel der Gegend. Leider haben wir keinen Plan, wo die Schätzte vergraben sind. Dafür finden wir einen Höhenweg, welcher über die Inselkrete verläuft. Wir sehen auf die Atlantikseite und alle andern Inseln mit dem geschützten "Zwischen-den–Inseln-Segelrevier" und entdecken von oben auch auf unserer Insel eine romantische Bucht. Auf dem Schiff zurück beschliessen wir unsern Anker in der gesehenen Bucht auszubringen. Hier gefällt es und gut und wir bleiben 3 Tage. Beim Schnorcheln entdecke ich Fische aller Grössen und Farben, bunt schillernde, regenbogenfarbene, blaue, getupfte, gelb gestreifte, silberne. Neben dem Schiff paddelt im Wasser immer wieder eine oder zwei Schildkröten, die Grössere hat einen Panzer von ca. 60cm Durchmesser. Zum Glück habe ich voraus-geplant und genügend Früchte und Gemüse eingekauft, Brot kann ich backen und das Meer liefert uns gelegentlich einen Fisch. Auch das musste ich lernen, was ich mit einem ganzen Fisch anfangen soll......

Peter Island anzulaufen ist ein Muss, mein Mann will doch "seine" Namensinsel kennenlernen. Im Little Harbour ankern wir mit Buganker und Heckleine an Land und liegen wieder sehr gut und ruhig.

Bald werden wir die BVI verlassen und müssen eine Möglichkeit finden in der Hauptstadt Road Town auf Tortola uns abzumelden. Aus unseren Touristen Unterlagen sehen wir, dass es vom Peter Island Resort, d.h. vom Peter Island Yacht Harbour eine Fährverbindung nach Tortola gibt. So ist das Nächstliegende diesen kleinen Hafen anzulaufen und per Fähre nach Tortola zu fahren. Endlich haben wir wieder einmal eine Dusche mit viel Wasser zur Verfügung ( sonst duschen wir sparsam mit unserer Deckdusche). Das Peter Island Resort ist eine der schönsten Hotelanlagen, welche ich bisher gesehen habe. Alles ist sehr gepflegt und erstreckt sich über einen grossen Teil der Insel, mehrere Buchten mit feinen Sandstränden und Palmen gehören dazu, Tennisplätze, Vita Parcour, Strand- Restaurant und Bar . Die Gäste werden zum Tauchen gefahren, können Surfen, Segeln usw. Auch die Yachties von den ankernden Yachten sind am Strand willkommen und dürfen teilweise auch die Infrastruktur benützen. Hier kann man sicher sehr schöne, allerdings nicht ganz billige, Ferien verbringen.

Vor uns liegt wieder eine längere Segelstrecke, unser nächstes Ziel ist Sint Maarten/St. Martin. Obwohl wir mit langen Schlägen aufkreuzen müssen, kommen wir gut voran auch wenn Schwell und Wellen relativ hoch sind, aber der Wind bläst immer mit 18 und 24 Knoten. Die Nacht ist beinahe vollmondhell und wunderschön. Der Autopilot funktioniert wieder und nur gelegentlich brauchen Squalls mit Regenguss und Winddrehung die volle Aufmerksamkeit.

Am 21.12. vormittags laufen wir durch die geöffnete Hebebrücke in die Simson Bay, resp.Lagoon von Sint Maarten ein. Wir sind im holländischen Teil der Insel, wenige hundert Meter weiter vorn verläuft die Grenze zum französischen Teil.

Über die Weihnachtstage bleiben wir vor Anker um das Schiff am 26.12.in die Island Water World Marina zu verholen. Bei einer Riggkontrolle haben wir festgestellt, dass an einem Rodrig-Want, wo dieses in eine Saling übergeht an einer Hülse ein feiner Haarriss besteht. Wahrscheinlich würde es schon noch einige Monate halten, aber dann sind wir vielleicht irgendwo unterwegs, wo keine Reparaturmöglichkeit mehr besteht. Als muss es hier geflickt werden, was heisst, dass der Mast gelegt werden muss! Am nächsten Tag wir abgeriggt. Das Schiff sieht ohne Mast wirklich traurig aus

Wir aber können für wenige Tage in die Schweiz zurückfliegen. Bis zu unserer Rückkehr wird auch das Rigg wieder in Ordnung und nach dem Stellen des Mastes alles bereit für unsere Weiterreise in die südlichere Karibik sein.

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