Jersey - Portugal
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Am 13.9. 01 sind wir von Jersey im englischen Kanal in Richtung Bretagne aufgebrochen. Da ich noch keine richtigen Seebeine hatte, machten wir kleinere Etappen zur Angewöhnung. Doch der Wind und die Wellen liessen mir keine Chancen, einmal mehr war ich seekrank. Zum Glück weiss ich, dass trotz weiter dauerndem Seegang meine Übelkeit nach 1-3 Tagen verschwindet. In Brest warteten wir eine günstige Wetterentwicklung ab, um die Biskaya in 2-3 Tagen möglichst angenehm zu durchqueren. Wir trafen es gut und es war nicht zum Fürchten, wie es diesem Seegebiet immer nachgesagt wird.

Wieder konnten wir nun kleinere Tagesetmale machen und jeden Abend ruhig, entweder in einem Hafen, z.B. in Camariñas oder vor Anker (Mouros) liegen. Bayona erreichten wir bei zunehmenden Winden und die Wetterberichte, welche wir übers Internet oder den Navtex-Wetterfax erhielten, zeigten mehrere Tiefdruckgebiete, welche an und oder über uns hinweg ziehen wollten. So blieben wir vom 27.9. bis am 2.10.01 in Bayona. Das war nicht weiter schlimm ist, dieser Hafen doch recht kom-fortabel.

Bei der ersten Wetterbesserung liefen wir aus. Der Wind war nicht mehr sehr stark, aber die Wellen noch 4-5m hoch, dass das Schiff beim Eintauchen stark an Geschwindigkeit verlor. Nach einigen Stunden hatten wir das Gefühl, dass es nicht viel bringt, d.h. dass wir trotz Mühe und Anstrengung kaum richtig vorwärts kommen. So kehrten wir um ( ähnlich kann es in den Bergen sein, wenn man knapp vor dem Gipfel wegen dem aufziehenden schlechten Wetter umkehren muss) und liefen in den Hafen von Vigo ein. Die tägliche Konsultation der Meteosituation zeigte nun doch eine kurze Wetterbesserung, ein Abflauen der Winde und ein Rückgang der Wellen. Allerdings nur eine kurze Pause bis zum nächsten Tief. So entschieden wir uns nicht in kürzeren Abschnitten, sondern in einem Schlag nach Lissabon zu segeln. Es waren 2 schöne Tage und eine schöne Beinahe-Vollmondnacht. Am 4.10. liefen wir in Cascais ein.

Cascais ist ein schöner friedlicher Kurort kurz vor Lissabon ( Estoril als nächster Ort ist wahrscheinlich bekannter) und mit dem Zug erreicht man die Hauptstadt bequem in ca. 20 min. Wir blieben einige Tage, um die Stadt und deren Sehenswürdigkeiten zu erkunden und auch die Umgebung mit weiteren historischen Bauten ( z.B. Sintra) mit dem öffentlichen Bus zu erreichen. So haben wir auch etwas vom Landesinnern gesehen.

Eindrücklich war auch das Cabo da roca, der westlichste Punkt Europas auf dem Landweg zu besuchen und das Leuchtfeuer, welches hoch über den senkrechten Klippen liegt und uns als navigatorischen Merkpunkt diente, aus einer anderen Perspektive zu sehen.

Am 9.10 verliessen wir Cascais um etwas weiter nach Süden zu segeln. Vor unserem nächsten Hafen Sines erwischte uns ein heftiges Gewitter mit Nullsicht und starken Windböen ( für Eingeweihte: Bf 7). Am nächsten Tag erreichten wir unser vorläufiges Etappenziel Lagos im Süden Portugals. Hier bleibt das Schiff für 3-4 Wochen und wir flogen für kurze Zeit in die Schweiz zurück um noch Einiges zu erledigen.

Mitte November geht's weiter auf die Kanarischen Inseln (wahrscheinlich Lanzarote) und Ende November in die Karibik.

Erreichbar bin ich unter der Email-Adresse: ursi.gernert@sevenseas.ch

Irgendwann werden wir auch eine Web-Seite einrichten unter www.sevenseas.ch.

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